1. BKA meldet Rekorde bei Cybercrime-Delikten
Genau 146.363 Delikte verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2021 – das entspricht einem Plus von mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. “Die Entwicklung ist Ausdruck der fortschreitenden Verlagerung von Kriminalität in den digitalen Raum”, heißt es im Bundeslagebild Cybercrime 2021 des BKA. Aufgeführt werden auch Zahlen des Branchenverbands Bitkom, der die durch Cybercrime entstandenen Schäden in Deutschland für 2021 auf 223,5 Milliarden Euro beziffert – das ist mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2019. Allein im Bereich Ransomware hat sich demnach der jährliche Schaden mit 24,3 Milliarden Euro fast verfünffacht.
Die Aufklärungsquote dieser Straftaten ist gleichgeblieben. Sie stagniert mit 29,3 Prozent auf einem niedrigen Niveau. Als Gründe dafür nennt das BKA “unter anderem die verstärkte Anonymisierung im Netz sowie die komplexe Ermittlung von vielfach im Ausland befindlichen Tätern”. Cybercrime sei zudem von einem überdurchschnittlich großen Dunkelfeld geprägt, da Straftaten sehr häufig nicht angezeigt würden.
Zum Maßnahmenkatalog des BSI zum Thema Ransomware: https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Cyber-Sicherheit/Themen/Ransomware_Massnahmenkatalog.html
Zum Bundeslagebild Cybercrime 2021 des BKA: https://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2022/Presse2022/220509_PM_CybercrimeBLB.html
2. Deepfakes werden immer beliebter
Unterdessen warnt die europäische Polizeibehörde Europol vor dem verstärkten Einsatz computergenerierter Manipulationen, sogenannten Deepfakes. Dabei handelt es sich um manipulierte Fotos, Videos und Audiodateien, die mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz so perfekt gefälscht werden, dass sie von echten Aufnahmen nicht mehr zu unterscheiden sind.
Kriminelle können sich mithilfe von Deepfakes beispielsweise als Vorgesetzte ausgeben und ihre Mitarbeitenden zu strafbaren oder schädlichen Handlungen verführen. Zudem werden solche gefälschten Dateien für gezielte Desinformationskampagnen eingesetzt, etwa im Umfeld des russischen Kriegs gegen die Ukraine.
Das BSI über die Gefahren von Deepfakes und mögliche Gegenmaßnahmen: https://www.bsi.bund.de/dok/1009560
Heise Online über die Zunahme von Deepfakes: https://www.heise.de/news/Europol-Deepfakes-drohen-zum-Standardwerkzeug-Krimineller-zu-werden-7069235.html
3. Emotet ist zurück
Das berüchtigte Emotet-Botnetz ist nach einer rund einjährigen Pause wieder auf dem Vormarsch, berichtet Andreas Klopsch, ein Sicherheitsforscher der SophosLabs. Emotet war eine der professionellsten und langlebigsten Ransomwares in der jüngsten IT-Geschichte und sorgte für zahlreiche schwere Hacks und Erpressungen. Das Team von SophosLab erhalte “täglich mehrere Emotet-Einsendungen”, heißt es in dem Bericht auf it-daily.
BSI-Informationen zur Ransomware Emotet: https://www.bsi.bund.de/dok/132190
it-daily über das Comeback von Emotet: https://www.it-daily.net/it-sicherheit/cybercrime/studienergebnisse-zur-reaktivierung-emotet-botnet